In unserer Jugend war mal wieder alles anders. Mit 20 wohnte keiner mehr zu Hause, nur verweichlichte Mama-Bubis und Eigenbrötler, mit denen sowieso keiner etwas zu tun haben wollte. Wir konnten es doch gar nicht erwarten, mit 18 endlich mit dem ersten Freund oder der ersten Freundin zusammenzuziehen – weg vom strengen Kontrollblick des Vaters.
Heute ist das anders. Viele, vor allem junge Männer wollen gar keine eigene Wohnung mehr, sondern fühlen sich bei den Eltern super wohl.
Sogar jeder Zweite bleibt als Erwachsener bei den Eltern
Sehr viele jungen Erwachsenen bleiben mindestens bis Mitte 30 unter dem Dach von von Mama und Papa, in den 1970-er Jahren war das noch die Ausnahme. Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von einer neuen Phase der Entwicklung, zwischen Jugend und Erwachsensein. Die Ursachen: Zu viel Fürsorge, zu wenig Streit, aber auch schlechte Jobbedingungen nach Ausbildung und Studium (Stichwort Generation Praktikant).
Doch wie gehen Eltern damit um? Nicht alle sind davon begeistert, wollen endlich auch die Zeit genießen, ganz der Herr in den eigenen Wänden zu sein – und letztendlich sollte sich der Sprössling mit 35 oder 40 doch auch mal abnabeln...
- Verlangen Sie einen angemessenen Beitrag als Wohngeld – Freunde von mir haben ihrem Jungingenieur, tätig bei einem großen Autohersteller, 500 Euro pro Monat abgeknöpft. Nach einem halben Jahr zog er aus und freut sich jetzt, dass die gemeinsame Wohnung mit der Freundin für ihn billiger ist... Falls es Diskussionen um die Höhe des Wohngelds gibt: Bleiben Sie hart. Wenn Markenklamotten im Schrank hängen, teure Urlaube angesagt sind und ein eigenes Auto vor der Tür steht, zieht das Gejammer nicht.
- Genießen Sie Ihr Haus/Wohnung in vollen Zügen und demonstrieren Sie, dass es Ihres ist und nicht das vom Nachwuchs: Also, laden Sie sich so oft Sie mögen Gäste ein, auch mal für ein paar Tage die Tante aus Hamburg – wer weiß, wie lange sie noch lebt.
- Kaufen Sie Lebensmittel ein, die nur Ihnen schmecken. Also nicht ständig die Lieblingsschokolade vom Nachwuchs bevorraten, sondern nur das, was die Eltern mögen.
- Kochen Sie ausschließlich nach Ihrem Geschmack und nicht nach dem des Sprösslings. Leibgerichte gibt es für ihn ab jetzt nur noch zum Geburtstag – und am Tag seines Auszugs.
Autorin: Monika Preuk
Soweit die Theorie 🤣
Wie sieht es in der Praxis aus?
Wann sind eure Kinder ausgezogen?
Wann seid ihr bei euren Eltern ausgezogen?
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