Die Wissenschaftler der European Society of Cardiology (ESC) untersuchten die Daten von insgesamt 11.000 Personen, die über einen Zeitraum von 25 Jahren gesammelt wurden. Dabei stellten sie fest, dass Menschen mit sogenannter vitaler Erschöpfung ein 20 Prozent höheres Risiko hatten, in der Folge Vorhofflimmern zu entwickeln als diejenigen mit wenig oder gar keinen Anzeichen dafür.
Das hängt mit einer erhöhten Entzündungsneigung und Stressreaktionen des Körpers bei einem Burnout zusammen. Das Herzgewebe leidet. Veröffentlich haben die Forscher ihre Studie im "European Journal of Preventive Cardiology".
Es droht Schlaganfall
Die häufigste Form einer anhaltenden Herzrhythmusstörung ist Vorhofflimmern - oft auch als Herzstolpern bezeichnet. Rund 1,8 Millionen Deutsche sind derzeit daran erkrankt. Und die Zahl wird voraussichtlich steigen: Jeder vierte Erwachsene mittleren Alters aus einem Industrieland wird in seiner verbleibenden Lebenszeit Vorhofflimmern entwickeln.
Zwar ist Vorhofflimmern allein nicht lebensgefährlich, durch diese Herzrhythmusstörung steigt jedoch das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Bei Patienten mit Vorhofflimmern ist dies fünfmal wahrscheinlicher als bei Menschen, die kein Vorhofflimmern haben. Bei älteren Menschen über 65 Jahren ist dieses Risiko besonders hoch.
So ist in Deutschland etwa jeder fünfte Schlaganfall - von jährlich etwa 270.000 Fällen - auf Vorhofflimmern zurückzuführen. Menschen mit Vorhofflimmern sind außerdem gefährdeter, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung wie etwa Herzschwäche zu erkranken.
Zunächst keine Beschwerden
Die Diagnose ist mitunter gar nicht so einfach: Die Symptome für Vorhofflimmern können nämlich sehr unspezifisch sein:
- starkes Herzrasen
- Antriebslosigkeit
- Atemnot
- Brustschmerzen
- Erschöpfung
- Schwindel
- Schlafstörungen
Doch das ist nicht in jedem Fall so: Einige Menschen haben oft gar keine Beschwerden und ahnen daher nicht, dass sie Vorhofflimmern haben. Zumal diese Herzrhythmusstörung anfangs meist nur ab und zu auftritt.
All dies kann eine frühzeitige Diagnose manchmal schwierig machen. Die Diagnose erfolgt immer durch einen Arzt. Er stellt mithilfe eines EKGs (Elektrokardiogramm) fest, ob ein Patient Vorhofflimmern hat.
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