+++ Update am 26.1.2020 - Verdachtsfall in Österreich +++
Wie der ORF aktuell meldet, gibt es in Wien einen ersten Verdachtsfall auf eine Infektion mit dem Coronavirus. Der ärztliche Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), Michael Binder, erklärte zu der Frau, die kurz zuvor in Wuhan gewesen ist und jetzt in einer Isolationsstation betreut wird:
"Eine Flugbegleiterin, sie ist chinesische Staatsbürgerin, die seit 24. Jänner in Wien ist, wurde gestern Abend als Verdachtsfall mit einer grippalen Symptomatik, in der 4. Medizinischen Abteilung des Wiener Kaiser Franz Josef-Krankenhaus (KFJ) aufgenommen. Wir können nicht ausschließen, dass diese Frau mit dem Coronavirus infiziert ist."
Statistik:
- 56 bestätigte Todesfälle
- 1975 bestätigte Infektionen
- bestätigte Fälle außerhalb Chinas: 28 (5 in Thailand, 4 in Australien, jeweils 3 in Japan, Singapur, Malaysia und Frankreich, jeweils 2 in Südkorea, Vietnam und USA, 1 in Nepal)
Nach Angaben der Tagesschau planen die USA an, ihre Bürger aus dem Gebiet um Wuhan in Zentralchina auszufliegen, wo das Epizentrum der Epidemie liegt. Wegen der rasanten Ausbreitung der Erkrankungen mit dem Coronavirus sollen am kommenden Dienstag US-Behördenpersonal und weitere Staatsbürger nach San Francisco zu bringen, wie das US-Außenministerium mitteilte.
In Wuhan selbst sind die Krankenhäuser anscheinend völlig überfordert. Patienten sollen zurückgewiesen werden, weil die Kapazitäten ausgelastet seien. Zwei neuen Not-Krankenhäuser mit 2300 Betten sollen im Rekordtempo aus dem Boden gestampft werden und in einer Woche den Betrieb aufnehmen. 1680 Ärzte und Pfleger wurden zusätzlich nach Wuhan entsandt und 14 000 Schutzanzüge bestellt.
Inzwischen befinden sich in Zentralchina mehr als 40 Millionen Menschen in gut einem Dutzend Städten in einer Art Belagerungszustand, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
+++ Ursprünglicher Beitrag +++
Wie die Tagesschau aktuell berichtet, hatte die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzynseien zunächst zwei Verdachtsfälle bestätigt. Dabei handle es sich um einen 48 Jahre alten Mann, der zuvor im chinesischen Wuhan gewesen sei, dem Epizentrum des Virus in China. Nachdem er am Mittwoch nach Frankreich eingereist sei, werde er jetzt in einem Krankenhaus in Bordeaux behandelt. Eine andere betroffene Person, die zuvor ebenfalls in China gewesen sei, würde in einem Krankenhaus in Paris behandelt. Später teilte das Gesundheitsministerium mit, dass auch bei einem nahen Verwandten einer der beiden Infizierten das Virus nachgewiesen worden sei.
Wie hoch ist die Gefahr in Deutschland?
Wie das Robert-Koch-Institut meldet, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch in Deutschland die ersten Fälle auftreten werden. Mit einem Import einzelner Fälle müsse gerechnet werden. Zum Schutz der Bevölkerung sei es wichtig, diese Fälle so schnell wie möglich zu erkennen, zu isolieren und Hygienemaßnahmen konsequent einzuhalten. Nur so könne eine Weiterverbreitung in Deutschland verhindert werden.
Wie schlimm ist die Lage in China?
In der Millionen-Metropole Wuhan, dem Ort des Ausbruchs der Infektionen wurde der Fern- und Nahverkehr auf Schienen und Straßen eingestellt. Die Stadt befindet sich in einem medizinischen Belagerungszustand. Fähren und Busse dürfen nicht mehr verkehren. Die Ausfahrtsstraßen wurden von Sicherheitskräften blockiert. Cafés, Kinos und andere öffentliche Einrichtungen müssen geschlossen bleiben.
Im restlichen China wurden viele Sehenswürdigkeiten am Wochenende des Neujahresfestes geschlossen, um eine weitere Verbreitung einzudämmen.
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