In Deutschland ist die Zahl bestätigter Fälle von Corona-Infektionen binnen einer Woche sprunghaft angestiegen. Das hat die Nachfrage nach Atemschutzmasken nochmals nach oben getrieben.
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Bereits vor einem Monat, als Ende Januar beim ersten Patienten in Deutschland das neuartige Virus nachgewiesen wurde, meldeten die ersten Apotheken: Schutzmasken sind ausverkauft.
Atemschutzmasken ausverkauft - das nutzen Betrüger aus
Inzwischen sind die Masken kaum noch zu bekommen. Wobei Experten von deren Gebrauch im Alltag ohnehin abraten - weil es keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür gebe, dass sie etwas bringen, sagt etwa Professor Lutz Professor Lars Schaade, Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts.
Diesen Mangel nutzen jetzt vermehrt Betrüger aus, warnt das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen am Freitag (28. Februar 2020).
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Die Cyberkriminellen bieten die vergriffene Ware in angeblichen Online-Medizinshops an - doch tatsächlich handele es sich dabei um Fakeshops, so das LKA.
"Angst wird schamlos ausgenutzt"
Die Betrüger haben es demnach nur auf das Geld ihrer Opfer abgesehen - Ware geliefert bekommen die Kunden nicht.
Hier werde "der Medienhype rund um Corona und die Angst vor Corona von den Tätern schamlos ausgenutzt", so das LKA.
Die Ermittler raten, auf die Angebote, die häufig per Spam-Mail unterbreitet werden, keinesfalls einzugehen.
In ihrer Mail, die auf Englisch verfasst ist, bieten die Betrüger Schutzmasken zu "moderaten Preisen" an und benutzen die Betrüger demnach den Firmennamen eines Pharma-Unternehmens, das tatsächlich existiert und verschiedene Apotheken beliefert. Das Unternehmen hat den Ermittlern zufolge bereits Anzeige gegen die Cyber-Betrüger erstattet.
In der E-Mail ist ein Link enthalten, der zu dem Shop führen soll. Wer darauf klickt, "landet auf einer Fakeshopseite, die aber nichts mit dem dort angegebenen deutschen Unternehmen zu tun hat", so das LKA Niedersachsen.
Die Polizei rät:
- auf keinen Fall auf das angebliche Angebot einzugehen
- keine Bestellung über den Link aufzugeben
- im Fall einer Bestellung über den Shop: Sofort versuchen, bei Bank oder Kreditkarteninstitut die Zahlung zu stoppen
- Anzeige bei der örtlichen Polizei zu erstatten
Die Ermittler gehen davon aus, dass diese neue Betrugsmasche nicht die einzige im Schatten des Coronavirus bleiben wird.
"Es ist zu erwarten, dass weitere Webseiten dieser Art folgen werden", so das LKA. Als Lockmittel denkbar seien weitere Produkte, die in vielen Shops bereits ausverkauft sind - wie etwa Einweghandschuhe und Desinfektionsmittel.
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