Nachdem auch in Tschechien am Wochenende mehrere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, hat die Tschechische Republik ein Maßnahmenpaket zur Eindämmung des Virus beschlossen. Dazu gehört die vorübergehende Einführung von Grenzkontrollen. Bei Einreisenden in das Land sollen vereinzelt Gesundheits-Checks durchgeführt werden.
Bei Einreisenden mit dem Auto wird Temperatur gemessen
Dazu werden die tschechische Feuerwehr "auch stichprobenartig Temperaturmessungen bei Einreisenden vornehmen", so die Polizei Oberpfalz in einer Mitteilung. Betroffen seien auch Reisende, die mit dem Auto über Bayern nach Tschechien einreisen.
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Die Auswahl der Einreisenden, bei denen Fieber gemessen werde, erfolge nach dem Zufallsprinzip, sagte ein Sprecher der tschechischen Polizei der Nachrichtenagentur CTK.
Kontrollen an zehn Grenzübergängen
Diese Maßnahme soll an zehn Grenzübergängen mit Deutschland, Österreich und der Slowakei durchgeführt werden, hieß es.
Reisende, bei denen eine Körpertemperatur von mehr als 38 Grad gemessen werde, sollen nach Rücksprache in Hausquarantäne oder in Krankenhäuser gebracht werden. Ausländer werde man bitten, in ihre Heimat zurückzukehren, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Anna Schillerova.
Polizei: Verkehrsbehinderungen möglich
Wegen der Kontrollen geht die deutsche Polizei davon aus, dass es auf bayerischer Seite zu Verkehrsbehinderungen bei der Ausreise nach Tschechien kommen kann.
"Durch die Maßnahmen kann es zu Rückstauungen nach Bayern kommen. Die Bayerische Polizei wird deshalb den Verkehr an den bayerischen Grenzübergängen besonders im Blick behalten und gegebenenfalls regelnd eingreifen", hieß es.
Kontrollen auch in Polen
Auch Polen hat angekündigt, ab diesem Montag an der A4 am früheren Grenzübergang Hennersdorf (Jedrzychowice) bei Görlitz Busreisende aus Deutschland zu kontrollieren.
"Wir werden die Körpertemperatur der Passagiere messen und für den Fall des Verdachts auf eine Erkrankung einen Rettungswagen für den Transport ins Krankenhaus bereitstellen", sagte Jaroslaw Obremski, Verwaltungschef der Woiwodschaft Niederschlesien, laut Nachrichtenagentur PAP.
Die Grenze werde nicht geschlossen, betonte Obremski. Der Pkw-Verkehr könne weiter ungehindert fließen.
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