"An keine Kontaktsperre halten sich leider in diesen Tagen die Telefonbetrüger", teilt die Bonner Polizei am Freitag (3. April 2020) mit. Im Gegenteil, so die Beobachtung der Ermittler: "Jetzt, wo viele Menschen zu Hause sind, haben sie ihre Aktivitäten scheinbar wieder verstärkt." Und es dabei vor allem auf Senioren abgesehen.
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So wurden demnach der Polizei allein im Raum Bonn 20 Fälle gemeldet, bei denen sich Betrüger am Telefon als Polizisten ausgaben.
Betrüger sind vermutlich in den kommenden Tagen aktiv
In keinem Fall waren die Betrüger erfolgreich - die Opfer waren misstrauisch und ließen sich nicht auf lange Gespräche mit den Anrufern ein.
Allerdings: Es sei zu erwarten, dass die Betrüger auch in den kommenden Tagen aktiv sind.
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Beim Telefonbetrug versuchen die Kriminellen ihre Opfer dazu zu bringen, Geld oder andere Wertgegenstände an einen Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt. Dafür behaupten sie etwa, die Wertgegenstände seien zuhause nicht mehr sicher oder müssten auf Spuren untersucht werden.
Besonders perfide: Mithilfe einer speziellen Technik täuschen gelingt es den Betrügern, dass auf der Telefonanzeige ihrer Opfer die Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheint.
Die Polizei rät dringend:
- lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt
- Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben
- Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen
Diese Hinweise sollte jeder unbedingt an ältere Familienmitglieder, Nachbarn oder Freunde weitergeben, um sie für das Problem zu sensibilisieren, so die Polizei.
Dafür bietet sich auch ein kurzer Comic an, den die Polizei im Internet veröffentlicht hat. Die beiden Seiten können ausgedruckt und neben das Telefon etwa der Großeltern legen.
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