Die Befragung hat Dynata im Auftrag von Kärcher in elf Ländern durchgeführt. Die Psychologin Dr. Brigitte Bösenkopf weiß, warum Putzen so gut tut. "Neurobiologen haben festgestellt, dass unser Gehirn körpereigene Belohnungsstoffe ausschüttet, wenn es routiniert handeln darf", so Bösenkopf. Das Reinemachen biete genau das.
Weil: "Es ist auf den Augenblick konzentriert, unser Geist wird dabei klar und noch dazu werden unsere Mühen mit einem sauberen Heim belohnt. Beim Putzen sind wir selbstbestimmt und können uns die Arbeit frei einteilen - der neuronale Aufwand ist geringer und unser Gehirn entspannter. So werden Wischen, Saugen und Co. für viele Menschen zum persönlichen Entspannungsritual."
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Das Blöde: Nicht jeder kann beim Putzen entspannen. Wie also kann man aus dem notwendigen Übel eine willkommene Abwechslung machen? "Unsere innere Einstellung zum Putzen entscheidet, ob wir diese Tätigkeit als notwendiges Übel wahrnehmen oder als Möglichkeit zu entspannen", erklärt Bösenkopf.
Wer es schaffe, ganz in der Tätigkeit aufzugehen, könne Probleme ausblenden und die volle Aufmerksamkeit auf das aktuelle Handeln legen. Diesen Zustand bezeichneten viele Menschen als meditatives Putzerleben, das Stress und Erschöpfungserscheinungen entgegenwirken könne.
"Manchen Menschen gibt die Tätigkeit auch Sicherheit - sie haben das Gefühl, mit ihrer äußeren auch ihre eigene, 'innere Welt' unter Kontrolle zu haben", so die Psychologin.

Stellt sich nur die Frage, wann die beste Zeit ist, um den Staubsauger in die Hand zu nehmen. Früher war es üblich, die Hausarbeit am Samstag en bloc zu erledigen. Doch warum nicht einfach häppchenweise? Bösenkopf: "Nach einem anstrengenden Tag blicken viele Menschen dem abendlichen Putzritual sogar positiv entgegen: Sie können beispielsweise aus ihren beruflichen Sorgen aussteigen und sich einer Tätigkeit widmen, bei der sie ein sofortiges positives Ergebnis sehen und gleichzeitig abschalten können."
Zur Studie
Die verwendeten Daten beruhen auf Online-Umfragen von Dynata, an denen im Zeitraum Juli/August 2019 insgesamt 11.099 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind den Angaben zufolge repräsentativ für die Bevölkerung in Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, den Niederlanden, Polen, Russland und den USA zwischen 18 und 65 Jahren.
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